Nichts
als die Freiheit
Luther
und die Bauern
am 11. März 2017 in der
Evangelischen Stephanus-Kirchengemeinde
Zu Beginn wurde uns der
große Reformator Martin Luther vorgestellt: mutig wandte er sich gegen den
Ablasshandel eines Johann Tetzel, der den Menschen weismachen wollte als Sünder
kämen sie allesamt in die Hölle und nur ein Ablassbrief, für teures Geld
erkauft, könnte sie davor bewahren. Armen Leuten wurde so der letzte Groschen
aus der Tasche gezogen. Martin Luther erkannte, dass Gott uns in seinem Sohn
Jesus Christus schon sein Erbarmen geschenkt hat und wir durch ihn von aller
Schuld befreit sind. Er eröffnete auch den Bauern eine neue Lebensperspektive,
indem er ihnen zusprach Gottes geliebte, freie Kinder zu sein so wie alle
Menschen.
Die Szene „Ein Tag im Leben
eines Bauernjungen“ zeigte uns, wie hart die Bauern und ihre Familien arbeiten
mussten und wie skrupellos die Grundherren sie ausplünderten. So wie die
Bauersfrauen haben wir im Anschluss daran selbst Brezeln gebacken, bevor wir
uns in der ersten Station mit Hilfe eines kleinen „Hörspiels“ mit den „Zwölf Artikeln“, den Forderungen der
Bauern, befassten. Um satt zu werden forderten sie alte Rechte zurück: jagen
und fischen zu dürfen, im Wald Holz schlagen und die Gemeindewiesen und -äcker
nutzen zu dürfen. Außerdem sollten die Frondienste für die Herren auf der
Grundlage vertraglicher Vereinbarungen auf ein erträgliches Maß verringert
werden und vieles mehr.
Wir warfen auch einen Blick
in unsere Zeit und betrachteten in einer Phantasiereise die Rechte der Kinder um festzustellen,
dass sie längst nicht überall auf der Welt Geltung besitzen, aber ein lohnendes
Ziel darstellen.
In der zweiten Station ging
es dann um Konflikte und Möglichkeiten
sie zu lösen. Die Bauern waren bei dem Versuch ihre Rechte gewaltsam
durchzusetzen jämmerlich gescheitert. Die sog. Bauernkriege endeten in einem
einzigen Desaster. Die Bilderbuchgeschichte vom blauen und vom roten Kerl
zeigte auf, dass es sich lohnt miteinander zu sprechen und zu streiten um
schließlich ein Wir zu entdecken. Wir bastelten aus Luftballons und Mehl oder
Sand kleine „Wutbällchen“.
Für viel Spaß sorgte das
Pflügen im Sandkasten der Kindertagesstätte unserer Gemeinde, wir hinterließen
viele tiefe Furchen.
Der gemeinsam verbrachte
Nachmittag war für alle ein Gewinn!